Sprüche, Zitate und Sonstiges zum Schmunzeln zum Thema "Wein"
Weinprädikate:
Eine
Weinprobe - aber wie:
Kurze
Geschichte zum Sächsischen Wein:
Neue
Erkenntnisse zum Thema Wein:
Unsinnige
Regeln und Ermahnungen:
Wissenswertes,
was wir im Rahmen unserer Weinproben recherchierten:
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Sprüche,
Zitate und Sonstiges zum Schmunzeln zum Thema "Wein"
Die
kellerseitig angebrachte Güteversiegelungsfolierung ist
mittels der seitlich integrierten Belaschung entlang der
Halsverkragung zu entfernen. Die Drucksicherungsverdrahtung
ist alsdann bei gleichzeitiger Bedaumung des Verschlusses
sowie vollhandiger Umschließung des Flaschenhalses a) zu
lösen und b) abzudrahten. Die folgende Betätigung des
Korkens führt im Anschluss u. U. eine sog. inwendig
dynamisierte Druckentbindung herbei, die sich durch eine rein
äußerliche Flaschenanstellwinkelung von ca. 16° minimieren
lässt. Gemäß §17 Abs. 2 der Europ.
Privatvergnügungsverordnung ist der nunmehr sich anbietende
prickelnd-perlende Inhalt des obig erwähnten Genussmittels
unter Zuhilfenahme mundgerechter Behältnisse einer
alsbaldigen adäquaten Stimmungsintensivierungsmaßnahme
zuzuführen. Des weiteren ist dito zu verfahren. (Rotkäppchen
Sektkellerei Freyburg a.d. Unstrut)
-
Am
Rausch ist nicht der Wein schuld, sondern der Mensch.
(Konfuzius)
-
Wer
als Wein- und Weiberhasser jedermann im Wege steht, der esse
Brot und trinke Wasser, bis er daran zu Grunde geht.
(Wilhelm Busch)
-
Der
Wein ist ein hart' Problem beim Hacken, spritzen unbequem.
Doch beim Probieren muss ich sagen, lässt sich das
Fachgebiet ertragen. (Herkunft unbekannt)
-
Schwäbisches
5-Gänge-Menü: 1 Rostbraten und 4 "Viertele"
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Was
bedeuten die Weinprädikate und in welcher
"Reihenfolge" sind sie zu "sehen"?
Die
Prädikate lauten in aufsteigender Reihenfolge:
-
Kabinett:
feine, leichte Weine aus reifen Trauben mit geringem
Alkoholgehalt.
-
Spätlese:
reife, elegante Weine mit feiner Frucht, die etwas später
geerntet werden.
-
Auslese:
edle Weine aus vollreifen Trauben, unreife Beeren werden
ausgesondert.
-
Beerenauslese:
volle fruchtige Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren;
der Botrytispilz (Edelfäule) trägt mit zur Qualität bei;
solche Weine können nicht in jedem Weinjahrgang geerntet
werden und sind über Jahrzehnte lagerfähig.
-
Trockenbeerenauslese:
aus rosinenartig eingeschrumpften, edelfaulen Beeren ist die
Trockenbeerenauslese die Spitze der Qualitätspyramide, süß
und honigartig ist sie von extremer Alterungsfähigkeit über
viele Jahrzehnte.
-
Eiswein:
aus Trauben, bei denen das gleiche Mindestmostgewicht wie
bei einer Beerenauslese erreicht wurde und die Trauben in
gefrorenem Zustand unter minus 7 Grad Celsius gelesen und
gefroren gekeltert werden, so dass nur das Frucht-Konzentrat
ausgepresst wird.
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In
welcher Reihenfolge sollte man die Weine bei einer Weinprobe
servieren und was gibt es sonst noch zu beachten?
Die Reihenfolge
der Weine in einer Weinprobe hängt stark vom Sortiment ab, dass
man verkosten möchte. Man kann die Weine natürlich nach ihrer Thematik ordnen.
Z.B. kann man verschiedene Rieslinge von jung nach alt probieren oder
aber von leicht bis kräftig im Alkohol.
Wenn keine süßen
Weißweine in der Probe sind („halbtrocken“ zählt noch nicht dazu), degustiert man am Besten von weiß nach rot, denn rote Weine beanspruchen die Geschmacksnerven sehr stark.
Eventuell kann man süße
Weißweine aber auch den Roten nachstellen.
Bei Süßweinen probiert man in der Süßegradation von wenig hin zu denen mit viel Süße.
Natürlich kann sich jeder Probenleiter die Reihenfolge selbst zusammenstellen, je nachdem, nach welchen Kriterien man probieren möchte. Sie werden sehen, mit ein bisschen Logik und Erfahrung können Sie ganz leicht selbst die Reihenfolge der Weine bestimmen.
Der Wein sollte schon längere Zeit in ruhiger Lage verbracht haben, d.h. nicht gerade durch eine lange Autofahrt „durchgeschüttelt“ worden sein. Seine Temperatur sollte in etwa 12-14° Celsius betragen, wobei es nicht auf die absolute Temperatur ankommt, sondern vielmehr, dass alle Weine annähernd die gleiche Temperatur haben. So kann man Weine viel einfacher vergleichen. Das Glas sollte möglichst ungefärbt sein, gleiches gilt für den Stiel und eine eventuelle Bedruckung. Denn nur so kann man die feinen Farbnuancen ausreichend erkennen. Damit sich die Blume (Geruch des Weines) nicht allzu schnell verflüchtigt, ist es von Vorteil, wenn das Weinglas oben etwas
zusammen läuft und die Düfte somit gebündelt werden. Am besten öffnet der Weinprobenleiter die Flaschen einige Zeit vor Beginn, um durch eine kurze Probe festzustellen, ob der Korken, geruchs- und geschmacksneutral gegenüber dem Wein war.
Am besten stellen Sie noch etwas zum knabbern bereit, um somit zwischen den Proben, wie etwa durch einfaches Weiß- oder auch Vollkornbrot, die Zunge zu neutralisieren. Von Käse oder ähnlichen Speisen mit starkem Eigengeschmack raten wir während der eigentlichen Probe ab, im Anschluß an die Probe „beim Nachtrinken“ sind solche Speisen je nach Ihrem Geschmack natürlich kein Problem.
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Wann
und wo wurde zum ersten Mal in Sachsen Wein angebaut?
Eine kurze
Geschichte zum sächsischen Wein ...
Ein
wundervoller und wissenswerter Abriss, recherchiert und
liebevoll zusammengestellt von unserer Gabi
-
"Der
Wein lässt sich von Sonne leiten; ist er gereift in
Sommerzeiten, schenkt er dir Sonnenheiterkeit und- heitere
Besonnenheit."
-
Die
Rebe ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Auf
dem Weg durch die Jahrtausende hat der Mensch den Wein zu seinem
Freund gemacht.
-
Der
Wein hat , wie wir einen Geburtsort und auch Namen, entsprechend
der Weinberglage sowie auch ein Geburtsjahr. Genau wie die
Menschen hat der Wein einen Charakter, oder auch keinen.
-
Glaubt
man der Bibel, so hat bereits Noah, als sich die Wasser der
Sintflut verliefen und er mit seiner Arche auf dem Berg Ararat
gelandet war, auf den Hängen der kaukasischen Berge die ersten
Reben bepflanzt. Wie auch immer:
-
Es
wird wissenschaftliche bestätigt, dass die Wiege des Weins der
Kaukasus ist.
Wie
aber kam der Wein nach Sachsen?
Der
Weg des Weins führte über die Grenzen der Jahrtausende, wie
auch der Kontinente, von der Kolchis nach Syrien und Irak in das
Zweistromland Mesopothamien und nach Ägypten. Die Griechen
schufen sich ihren eigenen Weingott Dionysos, danach übernahmen
die Römer die Weinkultur und nannten ihren Weingott Bacchus.
Die Römer brachten auch die Rebkultur vor ca. 2000 Jahren nach
Nordeuropa, zuerst an die Mosel und später an den Rhein und
seine Nebenflüsse.
Es
vergingen weiter 1000 Jahre bis dann fränkische Siedler und die
Kirchen und Klöster die ersten Reben bei uns im Elbland
pflanzten.
Es
kann nicht belegt werden, aber es ist durchaus denkbar, dass
Bischoff Benno Anfang des 12. Jahrhunderts die ersten Reben nahe
dem Burgberg Meißen pflanzen ließ.
Die
erst urkundliche Erwähnung des Weinbaus im Elbland stammt aus
dem Jahr 1161. In dieser Urkunde wird bestätigt, dass Markgraf
Otto der Reiche einen schon gut im Ertrag stehenden Weinberg
nahe der Burg Meißen an die Egidienkapelle übereignete.
Es
muss also vor dieser Zeit bereits mit dem Weinbau um Meißen
begonnen worden sein. So wird die Legende glaubhaft, die da
sagt, dass Bischoff Benno um 1100 die ersten Reben nahe dem
Burgberg pflanzte. Dieser Weinberg soll sich auf dem Gelände "Müllers Weinberg"( an der heutigen Straße
"Am
Steinberg" befunden haben. Weitere Weinberge soll Benno der
Sage, nach kurz vor seinem Tod, auch in Niederwartha, Kötzschenbroda
und Zscheila anlegen lassen. Auch bei Cossebaude soll er Reben
an einen bewaldeten Felsvorsprung- seiner liebsten Ecke ( heute
Liebenecke) gepflanzt haben.
"Der
Herrgott schenkt der Sachsen wegen dem Elbtalwein beim Wachsen
Segen! Und auch für dich soll Sachsenwein am steilen Hang
gewachsen sein."
Wenn
man auch dabei sich auf die Sage verlässt , ist eines klar,
dass die an der Elbe siedelnden Slawen keinen Weinanbau
betrieben und es ist auch nicht aus dem benachbarten Böhmen
bekannt, dass der Weinanbau von dort zu uns gekommen ist.
Erste
echte Hinweise bekommt man durch die Dokumente des 1162 gegründeten
Zisterzienserklosters in Altzella. Es ist belegt, dass Markgraf
Otto 1183 diesen zwei Hufen Land in Isserstädt bei Jena
schenkte, für die Anlage eines Weinbergs. Einen Teil der Erträge
der markgräflichen Weinberge erhielt das Klostervon Camburg,
Kirchberg und Eisenberg.
Es
gab damals noch nicht genug Wein um um den Tischtrunk und das
heilige Abendmahl auszustatten.
Erst
allmählich kam er über Leipzig und Ostrau ins Elbtal. Die
hohen Grundwasserstände und der schwere Lehmböden in der
Lommatzscher Pflege behagten den Reben nicht.
Erst
an den sonnigen Hängen des Elbtals mit den lockeren und warmen
Verwitterungböden hat die Rebe eine neue Heimat gefunden.
Fast
90 Jahre nach dem Tod von Bischoff Benno erwarb das Kloster
Altzella 1195 das Dorf Zadel und führte dort den Weinbau ein.
Dreißig Jahre später mehren sich die Nachrichten über die
weitere Ausbreitung des Weinanbaus so z.B. erwarb das Meißner
Domkapital in Oberwartha die "Liebenecke" , nachdem Bischoff
Albert II den Meißner Domherren bereits 1266 einen gleichfalls
nahe Cossebaude gelegenen Weinberg geschenkt hat.
1249
sind von den Höhen des Golkes bis nach Seußlitz Weinberge
nachzuweisen. Es waren nicht nur die Kirchen und Klöstern die
sich die Weinberge und den edlen Tropfen vorbehielten, auch die
Landesherren , der Adel, Bürger und Bauern wollten am Segen der
Trauben teilhaben.
So
kauften 1401 die Wettiner in der Oberlößnitz von der Familie Küchenmeister
den burggräflich-donaischen Weinberg und schufen damit die
Grundlage des späteren landesherrlichen Weinbergbesitz der
Hoflößnitz.
Über
4000 ha Rebfläche zählte man im 15. Jahrhundert in Sachsen
"Und
ein Wein wächst in den Bergen und der ist auch gar nicht
schlecht, tut er gleich die Strümpfe flicken und den Hals
zusammendrücken, für die Bowle ist er recht."
"Es
trinkt der Narr den Wein und er wird davon heiter- der Weise
saugt ihn ein und wird davon gescheiter.....-.!"
"Hat
man die Weine auch verteuert, schenkt sie in kleinere Gläser
ein. Der Wein, der Herz und Sinn erneuert, will täglich neu
getrunken sein."
Literatur:
[1]
Die Sächsische Weinstraße1; Werner Böhme /Günter Rühle;
Meissner Druckhaus GmbH; Meissner Tageblatt Verlags GmbH; ISBN
3-9803364-0-9
[2]
Mit Wort und Wein auf Winzerwegen; Werner
Böhme /Günter Rühle; Gräser
Verlag, Großenhain 1999; ISBN
3-932913-09-4
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Müller-Thurgau
ist KEINE Kreuzung aus Riesling und Silvaner
Herr
Müller aus Thurgau liebt leichten Wein
Ausgerechnet
ein eher zufälliger Erfolg hält den Namen des Wissenschaftlers
Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau lebendig. Vor
125 Jahren glückt ihm im Rheingau die Kreuzung zweier Rebsorten
zu einem Gewächs, das später als Müller-Thurgau einen
Siegeszug durch Weinberge und -keller antreten sollte. Die mehr
als 300 wissenschaftlichen Arbeiten des Pioniers der
Rebzüchtung und des Obstanbaus kennen dagegen heutzutage nur
wenige Experten, wie der Leiter des Fachgebietes Rebenzüchtung
an der Forschungsanstalt im Rheingau-Ort Geisenheim, Ernst Rühl,
erklärt. Dabei hatte Müller unter anderem grundlegende
Erkenntnisse über den Wasserverbrauch von Pflanzen, die
Biologie von Blüten und die Funktion von Hefen gewonnen.
Zum
Jubiläum bricht Rühl eine Lanze für Müllers Kreuzung, die,
zunächst sehr beliebt, wegen ihrer hohen Erträge zeitweise als
Lieferant minderwertiger Massenweine geschmäht wurde. Dabei
liefere die Rebe schone, leichte Trinkweine. Die Müller-Thurgau
gebe bei entsprechender Lage und Behandlung auch Spitzenweine
her. Im vergangenen Jahr wurde er den Statistiken zufolge aber
nur noch auf knapp 14.000 Hektar angebaut. 1999 waren es noch
gut 20.000 Hektar. Allerdings erlebt die Rebsorte seit einiger
Zeit ein kleine Renaissance. In Norditalien - im Trentino. in
Südtirol und in einigen Alpenländern - sei sie stark im
Kommen: "Müller-Thurgau ist bei denen absolut Kult."
In Franken gebe es ebenfalls Winzer, die sich sehr um den Wein
bemühten, berichtet Rühl. Auch in anderen deutschen
Weinanbaugebieten werde Müller-Thurgau wieder verstärkt
angeboten, oft unter dem Namen RIVANER. Der beruht allerdings
auf einem Missverständnis: Die Rebsorte ist keineswegs - wie
jahrzehntelang angenommen - eine Kreuzung aus Riesling und
Silvaner.
In
den 30er bis 50er Jahren gab es unzählige Versuche, noch einmal
aus Riesling und Silvaner einen Müller-Thurgau zu züchten.
Immer vergebens,
sagt Rühl. Die Ursache konnte erst mit einer Genanalyse
geklärt werden, sozusagen mit einem Vaterschaftstest. Demnach
war gar nicht der Silvaner der Ahne, sondern eine eher
unbedeutende französische Rebsorte namens Madelaine Royale, die
nur Esstrauben liefert. Von ihr dürfte auch der leichte
Muskatton stammen, der für Müller-Thurgau so typisch ist.
Müllers
Rebe kam auf dem Umweg über die Schweiz erst 1913 wieder nach
Deutschland. Seitdem ist Müller-Thurgau zwar nicht in aller,
aber in vieler Mund.
Quelle:
Dresdner Neueste Nachrichten vom 20./21.10.2007, Michael
Biermann
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Bier
auf Wein - das lass sein, Wein auf Bier - das rat ich dir!
Den
Spruch "Bier auf Wein - das lass sein; Wein auf Bier -
das rat ich dir!" hat wohl jeder schon einmal gehört. Man vermutet,
dass er aus dem Mittelalter stammt und dass man damit die Teilnehmer an Festgesellschaften
dazu veranlassen wollte, mehr von dem (billigen) Bier zu trinken und
den (teuren) Wein den Edelleuten zu überlassen. Tatsache ist jedenfalls, dass es ganz und gar
belanglos
ist. in welcher Reihenfolge man Wein und Bier
zu sich nimmt, der Kater am nächsten Morgen ist
stets derselbe und hängt von der Gesamtmenge des
getrunkenen Alkohols
ab; im Falle von Weißwein sicher auch
vom Quantum des damit aufgenommenen Schwefels.
Bezeichnenderweise ist die Bier-auf-Wein-Regel in anderen
Ländern in denen sowohl dem Bier als auch dem Wein
reichlich zugesprochen wird, gänzlich unbekannt.
Als
ziemlichen Quatsch bezeichnet denn auch Hans-Joachim Pieper,
Alkohol- und Gärungsexperte an der Universität Hohenheim,
diesen Spruch, der schon vielen Genießern den Spaß verdorben
hat. "Wie man den Alkohol aufteilt, den man trinkt, ist
ganz allein Sache des persönlichen Geschmacks."
Tatsache
ist jedenfalls, dass sogar viele Profis nach ausgedehnten
Weinproben erst einmal ein gepflegtes Bier trinken, ohne dadurch
irgendwelche Probleme zu bekommen.
Quelle:
Jürgen Brater: Bier auf Wein, dass lass sein!, Kleines Lexikon
der unsinnigen Regeln und Ermahnungen, Verlag Eichborns schräge
Bücher, ISBN 3-8218-3597-4
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Hellen Wein trinkt man zu hellem Fleisch und dunklen Wein zu dunklem Fleisch!
Diese Regel ist eine der ältesten, die es zum Thema Essen und Trinken gibt. Sie hat nur einen Nachteil: Sie stammt aus einer Zeit, in der es weit weniger und
vor allem nicht so unterschiedliche Weine gab wie heute und in der im Hinblick auf kulinarische Genüsse erheblich strengere Vorschriften galten. Erlaubt war, was durch entsprechende Vorschriften abgesichert war, alles andere galt bei Genießern als verpönt.
Zugegeben, die Empfehlung, zu Fisch lieber Weiß- als Rotwein zu trinken hat durchaus eine gewissen Berechtigung, da Rotwein mit seinem hohen Anteil an Gerbsäure vor allem Weißfisch und Krustentieren bisweilen einen leicht metallischen Beigeschmack verleiht. Hinzu kommt, dass Fisch oft mit Zitrone angerichtet wird, deren Säure in der Regel im Weißwein einen besseren Partner findet. Tatsache ist jedoch, dass die Regel "Heller Wein zu hellem und dunkler Wein zu dunklem Fleisch" heutzutage nur noch eine sehr geringe Bedeutung hat und allenfalls als grobe Richtschnur bei der Weinauswahl zu einem feierlichen Mahl dienen kann. So, wie moderne Spitzenköche aus den verschiedensten Zutaten hemmungslos Kombinationen kreieren, bei deren Anblick sich unseren Großeltern der Magen zusammengekrampft hätte, so hält man es mit der Getränke- und speziell mit der Weinauswahl nicht mehr so streng: Erlaubt ist, was schmeckt. Namhafte Gastronomen und berühmte Sommeliers erkennen inzwischen an, dass die kulinarischen Vorlieben der Menschen unterschiedlich sind und dass das, was dem einen vorzüglich mundet, dem anderen als nahezu ungenießbar erscheint. Wer daher zu hellem Fisch gern einen leichten Rotwein trinkt, der sollte das ebenso bedenkenlos tun wie ein anderer, dem zu Hirschbraten am besten ein kräftiger Weißwein mundet. Was zählt, ist einzig und allein der persönliche Geschmack. Der sorgt bei einem Gourmet ganz von selbst dafür, dass er einen Wein wählt, der das Aroma einer Speise unterstreicht und sich harmonisch mit ihm verbindet, dass er zu Süßigkeiten keinen knochentrockenen und zu einem saftigen Steak nicht einen ausgesprochen süßen Tropfen wählt.
Quelle:
Jürgen Brater: Bier auf Wein, dass lass sein!, Kleines Lexikon
der unsinnigen Regeln und Ermahnungen, Verlag Eichborns schräge
Bücher, ISBN 3-8218-3597-4
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Rotwein
trinkt man zimmerwarm!
Diese bekannte Regel stammt aus einer Zeit, in der die meisten Zimmer noch über keine Zentralheizung verfügten und dazu noch weniger gut isoliert waren als heute. Mit etwa 18 bis maximal 20°C waren sie daher relativ kühl. Und 18 bis 20 °C ist exakt der Temperaturbereich, bei der ein kräftiger Rotwein nach Meinung von Experten am besten schmeckt. Ein leichterer darf sogar getrost noch zwei bis drei Grad kälter sein. Bei 22 °C und mehr - der Durchschnittstemperatur der heutigen Zimmer - verliert dagegen auch der schwerste Rotwein erheblich an Frucht und Finesse.
Allerdings sollte man es mit dem Kühl-Trinken auch nicht übertreiben, da zu niedrige Temperaturen die Geruchs- und Geschmacksentwicklung des Weines erheblich beeinträchtigen.
Quelle:
Jürgen Brater: Bier auf Wein, dass lass sein!, Kleines Lexikon
der unsinnigen Regeln und Ermahnungen, Verlag Eichborns schräge
Bücher, ISBN 3-8218-3597-4
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Was ist "koscherer Wein" ?!
In der Vergangenheit gab es einen Widerspruch zwischen koscherem
und gutem Wein. Ein Grund dafür liegt darin, dass die
israelischen Weine bis in die 1980er Jahre qualitativ noch lange
nicht das waren, was sie heute sind. Damals war die
Weinproduktion in Israel von süßem Messwein geprägt, mindestens
80% der Produktionsmenge war süß.
Westliche Weinliebhaber stellen sich unter einem guten Tropfen
jedoch meist einen trockenen Wein vor — damals wie heute.
Inzwischen hat sich Israels Weinlandschaft gewandelt und die
Verhältnisse zwischen trocken und süß haben sich umgekehrt. Nur
noch ca. 20% der hergestellten Weine sind süß. Fälschlicherweise
werden die Begriffe israelisch und koscher in diesem
Zusammenhang gerne synonym verwendet.
Dennoch:
Israelischer Wein muss nicht koscher und koscherer Wein muss
nicht süß sein!
Moderne koschere Weine sind mit den früheren nicht mehr
vergleichbar. Heute besagt die Eigenschaft „koscher“ zu sein nur
noch aus, dass bei der Herstellung des Weins eine Reihe
zusätzlicher Anforderungen erfüllt wurden.
Über die Qualität eines Weins sagt diese Eigenschaft nichts aus.
Koschere Weine erreichen bei internationalen Weinwettbewerben
heute Bestnoten.
Die geltenden Regeln sind im Kashrut, den
jüdischen Speisegesetzen, festgeschrieben.
„Kashrut“ - jüdische Speisegesetze
Der hebräische Begriff „Kashrut“ stammt von dem Wort „koscher“
ab (die hebräische Aussprache ist „kashér“), das so viel wie
„rein“ oder „geeignet“ bedeutet und in Bezug auf Lebensmittel
solche meint, die nach religiösen Maßstäben zum Verzehr erlaubt
sind. Die Kashrut-Gesetze folgen dabei genau den Vorschriften
des Alten Testaments.
Im Weinbau ist die Auslegung besonders streng. So darf in den
Weinbergen weder Obst noch Gemüse zwischen den Weinstöcken
wachsen.
Die Trauben eines neuen Weinstocks werden erst im 4. Jahr nach
der Pflanzung für die Weinproduktion verwendet.
Außerdem müssen Felder und Weinberge jedes 7. Jahr ruhen. In
diesem sogenannten Sabbatjahr werden keine Trauben für die
Weinproduktion verwendet.
Nach der Traubenlese erfolgt eine Überwachung durch ausgebildete
Rabbiner, die in der Kellerei die Einhaltung der Vorschriften
kontrollieren:
-
In der Weinproduktion dürfen nur männliche Juden arbeiten, die
den Sabbat einhalten.
-
Die Produktionsanlagen und alle verwendeten Werkzeuge müssen
intensiv gereinigt und sterilisiert sein, damit keine
Fremdkörper den Wein verunreinigen.
-
Die zum Klären und Filtern verwendeten Stoffe sind koscher und
dürfen nicht tierischen Ursprungs sein.
-
Die Maaser-Zeremonie wird durchgeführt. Dies bedeutet, dass 1%
der gesamten Produktionsmenge vernichtet wird — als Symbol für
die Abgabe des Zehnten an die Hohepriester während der Zeit des
Ersten und Zweiten Tempels.
-
Der Wein ist mewuschal, um sicherzustellen, dass er auch dann
koscher bleibt, wenn ein Jude, der den Sabbat nicht einhält, ihn
ausschenkt. Der Begriff „mewuschal“ steht für gekocht.
-
Erst wenn der Rabbi sicher ist, dass alle oben genannten
Vorschriften eingehalten wurden, kann er das benötigte
Kashrut-Zertifikat unterzeichnen.
Die Information, dass ein Wein koscher ist, befindet sich aber
in jedem Fall auf Vor- oder Rücketikett einer jeden Weinflasche.
Quelle: Auszüge von www.cremsian.de
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Vernatsch
vs. Vernaccia ?!
Vernatsch hat nichts mit der italienischen Rebsorte Vernaccia zu tun, wohl aber mit dem württembergischen Trollinger (eigentlich müsste sie sich Tirolinger nennen).
Vernatsch = Schiava
Von der Schiava gibt es vier Spielarten: die Schiava gentile
(Edelvernatsch), die Schiava grossa (Großvernatsch, der eigentliche württembergische Trollinger), die Schiava piccola
(Kleinvernatsch) und die Schiava grigia (Grauvernatsch).
Vernatsch: hellrot, arm an Säure und Gerbstoff
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Barrique
vs. Barrica ?! Reserva vs. Riserva ?!
-
Barrique
(franz.)
-
225l
fassendes Fass aus frischem Eichenholz aus Bordeaux
-
das
Fass kann 2x verwendet werden, da dann Tannine
und Lignine
ausgelaugt sind
-
Cabernet-Sauvoignon
und Merlot werden durch den Kontakt mit dem Eichenholz
abgerundet und verfeinert
-
Barrica
(span.)
-
225l
fassendes Fass aus frischem Eichenholz
-
geografische
Qualitätsabstufungen in Spanien gemäß EU-Richtlinie:
-
Vino
de Mesa: unterste Stufe; Tafelwein
-
Vino
de la Tierra: Landwein
-
Denominacion
de Origen: höchste geografische Qualitätsstufe mit
kontrollierter Herkunftsbezeichnung
-
spanische
Kategorien hinsichtlich Ausbau:
-
Reserva
(span.)
-
Lagerung
mindestens 3 Jahre
-
davon
1 Jahr im Holzfass
-
beste
Reservas reifen in der Flasche bis zu 15 Jahren lang
weiter, bis sie an Geschmack verlieren
-
Gran
Reserva (span.)
-
Lagerung
Rotwein mindestens 5 Jahre, davon
2 Jahre im Holzfass
-
Lagerung
Weiß- und Roséwein mindestens 4 Jahre, davon 1/2 Jahr
im Holzfass
-
Riserva
(ital.)
Quelle:
Wein, Naumann & Göbel, ISBN 3-625-10859-3; Das neue große
Buch vom Wein, Moewig, ISBN 3-8118-1547-4
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Warum
ausgerechnet Barrique-Fässer?
Das Barrique-
Fass wird beim Ausbau des Weines zur Lagerung eingesetzt, um das Aroma und die Gerbstoffe mit Komponenten aus dem Holz abzurunden.
Ein neues Fass hat natürlich einen größeren Einfluss auf den Geschmack.
Für einen guten Barriquewein ist die Qualität des Weines ebenso entscheidend wie die des
Barriquefasses.
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Warum
stoßen wir beim Zuprosten die Gläser aneinander?
Heute
nur noch aus Höflichkeit - aber im Mittelalter war diese Geste
überlebenswichtig.
Beim
Aneinanderstoßen der Gläser war es Ziel, dass das eigene
Getränk in den Trinkbehälter des Gegenübers schwappte.
Auf
diese Weise garantierten sich die Trinkkumpane gegenseitig, dass
sie dem anderen kein Gift ins Getränk geschüttet hatten.
Um
seine Aufrichtigkeit zu bekräftigen, schaute man sich beim
Zuprosten gegenseitig fest in die Augen - das tun wir heute auch
noch.
Übrigens:
Das Wort "Prost" stammt vom lateinischen "prodesse"
und heißt so viel wie "Es möge zuträglich sein".
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Wissenswertes zum Chianti Classico (Allgemeines / Die Legende / Die Qualitätskennzeichnungen DOS, DOC,
DOCG)
Herkunftsland: Italien
Gebiet: Toskana
Größe: 23.000
km²
Provinzen: 9
Rebfläche: 87.000 ha (davon ca. 20 DOC & 3 DOGC Zonen)
Bekannteste Rebsorten:
rot:
Sangiovese, Canaiolo Nero,& Mammolo
weiß:Trebbiano
Toscano, Vernaccia, Malvasia del Chianti & Moscadello
Die Legende des Chianti Classico
Der Chianti, der in dem zwischen Strada in Chianti und Castellina eingeschlossenen Gebiet hergestellt wird, kann sich - mit gebührenden Kontrollen - der Marke Gallo nero rühmen. Der Ursprung dieser Bezeichnung reicht bis in die graue Vorzeit zurück und wird einer den Florentinern sehr lieben und von den Sienesern verabscheuten Legende anvertraut.
In der Zeit der Stadtstaaten, als Florenz mit den anderen Städten und besonders Siena um die Vorherrschaft in der Toskana kämpfte, wurde der Legende nach beschlossen, die Grenze zwischen den Gebieten der beiden Städte mit Hilfe eines Wettkampfs festzulegen.
Beim ersten Hahnenschrei sollten zwei Reitertrupps respektive von Siena und von Florenz
losreiten; der Ort, an dem sie sich treffen würden, sollte die Grenze zwischen den Gebieten der beiden Städte bezeichnen. Die Florentiner ließen ihren Hahn hungern, so dass er sehr viel früher als sonst schrie und durch das vorzeitige Losreiten einen im Vergleich zu den Gegnern weiteren Weg ermöglichte; und so trafen sich die beiden Trupps an einer Stelle, die sehr nahe bei Siena liegt; Florenz wurde Herrin eines großen Teils des Chianti und beschloss, den in diesem der Rivalin entrissenen Gebiet hergestellten Wein mit der Marke des Hahns zu rühmen: zur Erinnerung und zu Ehren jenes Hahns, der so vorzeitig sein Futter gefordert und damit Florenz den Erwerb einen so wertvollen Landstrichs ermöglicht hatte.
Die Qualitätskennzeichnung des Chianti Classico
Das gegenwärtige Italienische Gesetz über Weine, bekannt als das
"930", ist vom 12. Juli 1963. Mit ihm wird die Herstellung durch drei verschiedene Herkunftsbezeichnungen reglementiert:
a)
"einfache" Herkunftsbezeichnung
(DOS)
b)
"kontrollierte" Herkunftsbezeichnung
(DOC)
c)
"kontrollierte und garantierte" Herkunftsbezeichnung
(DOCG)
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Was ist eine Magnum-Flasche?
Als Magnum-Flasche bezeichnet man eine Flasche mit doppeltem
Inhalt!
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